Toamasina, 23.12. und Seetag zu Weihnachten am 24.12.2018

AIDA schreibt zu Toamasina:

„Toamasina hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Als erste Europäer kamen die Portugiesen im 16. Jahrhundert und errichteten einen Handelsstützpunkt, den sie San Thomas nannten. Im 17. und 18. Jahrhundert suchten europäische Piraten Unterschlupf in der Stadt.
Zu dieser Zeit war Toamasina auch einer der größten Umschlagplätze für Sklaven im Indischen Ozean, denn Madagassen wurden von Händlern aus Amerika, England und den Niederlanden auf die Plantagen von Mauritius und Réunion gebracht. Zwischen 1810 und 1817 kam es wiederholt zu Auseinandersetzungen zwischen den Engländern und Franzosen im Kampf um die Vorherrschaft im Indischen Ozean, da Toamasina von strategischer Bedeutung war. 1817 besiegte König Radama I. jedoch das Volk der Betsimisaraka und eroberte damit auch den Hafen. Toamasina wurde damals zum internationalen Hafen unter eigener madagassischer Herrschaft. 1845 versuchten die Engländer in einmaliger Eintracht mit den Franzosen die Stadt einzunehmen. Doch der Versuch misslang aufgrund der starken Gegenwehr der Madagassen. Im Jahr 1856 erreichte die bekannte österreichische Weltreisende und Autorin Ida Pfeiffer die Hafenstadt. Trotz der generell ausländerfeindlichen Haltung der Königin Ranavalona erhielt sie die Erlaubnis, das Landesinnere zu bereisen und auch die Königin in der Hauptstadt zu besuchen. Nachdem jedoch innenpolitische Unruhen ausbrachen, wurde sie der Spionage beschuldigt und zunächst verhaftet, bis sie sich, gemeinsam mit fünf anderen Europäern, auf den schwierigen Weg zurück nach Toamasina machen konnte.
1883 unternahmen die Franzosen einen neuen Eroberungsversuch der Stadt und dieses Mal gelang er. Toamasina wurde besetzt und kam unter französische Verwaltung bis 1896 ganz Madagaskar zur französischen Kolonie wurde. In den Folgejahren begann die Blütezeit der Stadt, die die Franzosen „Tamatave“ nannten. In dieser Zeit entstanden auch
zahlreiche Prachtbauten und Villen in der Stadt. Doch die einheimischen Bewohner wurden schon 1895 aus dem Stadtzentrum vertrieben und in Außenbezirken angesiedelt. Die schlechten hygienischen Bedingungen hatten zufolge, dass in den Jahren 1898 und 1900 die Pest ausbrach.
Bereits 1911 wurde die Bahnverbindung zur Hauptstadt Antananarivo eröffnet. Das war der Startschuss zu einem weiteren Aufschwung des Hafens von Toamasina, in dem heute etwa 80 Prozent des madagassischen Schiffsgüterverkehrs verladen wird.“

Wie auch zuvor blieben wir an Bord um das gute Wetter auf Deck zu genießen.

Andere finden das vielleicht unverständlich und finden dass Madagaskar doch eines der interessanten Punkte der Tour sei. Ich zu meiner Schande muss aber zugeben, dass mich Dschungel und Steppen so gar nicht reizen. Dass es in Madagaskar den allerkleinsten Gecko der Welt gibt oder eine besondere Form an endemischer Fauna und Flora ist alles gut und schön… aber auf einer Touristentour auf ausgetretenen Pfaden wird man allenfalls sorgsam vorbereitete Musterobjekte finden. Und bei sowas kriegt man entweder gar nicht wirklich unberührte Natur zu sehen oder man trägt durch den Besuch mit bei zu deren Störung.

Am besten hat mir daher die Alternative gefallen, die es auf der karibischen Insel St. Lucia gab. Dort wurde ein Lift über und durch den dortigen Dschungel geführt, so dass es nicht notwendig wurde, dass man fette gesicherte Wege schlug.

Wenn mich was von Madagaskar interessiert hätte, wären das ein paar der Felsformationen im Landesinnern gewesen. Diese waren aber in der zur Verfügung stehenden Zeit gar nicht erreicht worden.

Der Hafen von Toamasina war selbst auch nicht zu besuchen. Es war ein reiner Industriehafen, den man auch nicht besichtigen durfte.

Der Ort selbst war auch nicht attraktiv und hatte auch keine besonders interessante Sehenswürdigkeiten.

Es gab noch einen längeren Strand, der auf den Werbevideos einen tollen Anblick bietet… was die Videos verschweigen ist der direkte Blick auf den davor befindlichen Industriehafen.

Wegen der langen Strecke nach Mauritius und der etwas aufwendigere Bürokratie dort bei der Einschiffung, verließen wir Toamasina bereits um 16 Uhr.

Weihnachten, den 24.12. war dann unser letzter Seetag, bei den wir nochmal die Sonne auskosteten. Daher haben wir den Tag auch ganz normal verbracht. Am Abend mussten wir auch bis 23.30 unsere gepackten Koffer zur Abgabe bereitstellen.

Daher war, vom Weihnachtsessen und der Deko abgesehen, auch nicht viel Zeit für weihnachtliche Stimmung.

Um 4 Uhr in der Nacht ging unser Bus zum Flughafen auf Mauritius, von wo aus wir ins kalte Deutschland zurückfliegen mussten.


Das war unsere Reise im Indischen Ozean 2018 mit Mauritius, La Réunion, Seychellen und Madagaskar.