Heute sind wir auf der Insel Santiago und in der Hafenstadt Praia.
Was schon mit Blick vom Schiff sichtlich ist: Die Insel ist deutlich fruchtbarer als São Vicente. In Praia leben etwa 50% der gesamten Bevölkerung der Kapverden von nur 500.000 Einwohnern. In der Geschichte ist Praia dadurch mit einem dunklen Flecken versehen, da es der Ort wohin gefangene Menschen aus Afrika verschleppt und dann nach Übersee verkauft wurden.
Ebenfalls haben die Portugiesen nach der Entdeckung der Inseln diese zunächst dazu benutzt, um unliebige Personen dahin zu exportieren.
Durch den Handel mit Sklaven aber auch durch Naturerzeugnisse wurde Praia dann später eine reiche Stadt, die dann auch gegen Piratenüberfälle geschützt werden musste. Selbst der legendäre Francis Drake soll hier als Pirat sein Unwesen getrieben haben. Eine richtige Befestigungsanlage gibt es jedoch nicht mehr. Auch hier muss man das sagen, was ich in Mindelo schon bemerkte: Man könnte hier viel mehr daraus machen, wenn man einige der verfallenen Ruinen besser herausputzen oder instand setzen würde.
In den letzten Jahren und auch jetzt noch gibt es einen Bauboom. An vielen Stellen werden neue Gebäude errichtet und die Straßen durch Asphalt ersetzt.
Man sieht der Stadt deutlich an, dass sie und ihre Bürger hier mehr Geld haben als in Mindelo.
Früh am morgen ging es für mich los zu der Radtour “Afrika pur auf den Kapverden per Bike”. Es handelt sich dabei um eine Soft-Biking Tour. Angekündigt mit ca. 20 km.
Leider war der größte Teil, eigentlich die gesamte Tour im oder am Stadtzentrum. Dafür haben wir den Handelsmarkt und den Obstmarkt besucht, der einen Eindruck machte von den afrikanischen Einflüssen.
Danach ging es weiter zu einem kleinen Leuchtturm und später noch zu einem Strand an dem wir dann Badepause machten.
Insgesamt sind wir etwa 4 Buchten abgefahren und dann zurück zum Schiff.
Dabei war es etwa 29 Grad warm. Durch den an einigen stellen wehenden Wind und die häufigen Pausen bei denen was erklärt wurde, kam man aber wirklich nicht aus der Puste. Für mich war es eher unterfordern.
Ich überlege daher, ob ich in Santa Cruz de La Palma am 25.11 (35km) oder in Arrecife, Lanzarote am 27.11. (30km) eine sogenannte Soft-Aktiv-Tour mache. Diese Touren haben einen höheren Anspruchsgrad als die Soft-Biking-Tour, sollen aber auch nicht zu extrem sein, so wie die Aktiv-Touren.
Da lass ich mich mal beraten.
Die Räder sind übrigens sehr gut ausgestattet mit Gangschaltung und sie sind sehr leicht.
Negativ ist allerdings, dass sie keinen gefederten Sitz haben und der Lenker nicht weiter höhenverstellbar ist. Nur der Sitz ist es, aber als großer Mensch bedeutet das dann eine höhere Last auf den Handballen und bei längeren Touren auch Nackenschmerzen…
Die Strecken auf den Kanaren sind wenigstens wieder gepflastert. Wenn ich gestern die Tour gemacht hätte bei dem Kopfsteinpflaster, dann würde ich heute sicherlich nicht sitzen können…
Dann wäre eine Po-Massage das richtige. Aber ich glaube, wenn ich danach im Spa-Bereich fragen würde, könnte ich Ärger bekommen :))
Heute werde ich wohl nicht viel weiter machen, außer noch relaxen.
Trotz wolkenlosen Himmel und 29 Grad und der Radtour von ~9 Uhr bis 14 Uhr hab ich keinen Sonnenbrand bekommen! Yeah!
Aber die Sonne reicht jetzt sicher für mich, so dass ich es mir jetzt eher noch gemütlich mache. Die nächsten zwei Tage haben wir dann wieder Seetage vor uns.
Hab mich jetzt entschieden: ich mach am 27. die nächste Radtour.
Die wird sehr abwechslungsreich wenn das stimmt was der Radguide mir erzählte. Über Lavafelder und Wüstenabschnitten zu Plantagen und zum Strand.
Heute Abend gab es im Market Restaurant übrigens Minions.
Außerdem interessante Infos am Tisch von Leuten mit denen ich diesmal zusammen saß.