Tag 5 – Mindelo, Saó Vincente – 20.11.2015

Dies ist der fünfte Tag meiner Tour. Wir haben die zweitägige Überfahrt von den Kanaren zu den Kapverden hinter uns. Über 1200 km oder um die 860 Seemeilen.

Heute früh gegen 8 erreichten wir Mindelo auf der Insel Saó Vincente. (Oder war es umgekehrt?)

Dank der Zeitumstellung die uns diese Nacht nochmal eine Stunde zum länger schlafen brachte, war man dann auch früher fit..

Bis zum frühen Nachmittag hatte ich aber noch genügend Zeit. Ab 14.15 Uhr war die kleine Inselrundfahrt angesagt.

Der Hafen bot zwar auch einen großen hellgelben Strand an, aber ich verbrachte den Vormittag dann doch nur damit die Zeit zu vertun und etwas zu lesen.

Die Tour wurde von einem Einheimischen auf Englisch gehalten. Dies wurde dann von einem Tourguide von AIDA ins Deutsche übersetzt.  Der Tourguide war eigentlich für Wandertouren zuständig,  aber er sprang bei uns mit ein, da es wohl hier auf Kapverden nicht so die tollen Wandertouren gibt.

Zuerst fuhren wir auf den kapverdisch typischen Kopfsteinpflasterstrassen zum Vulkan.  Jedenfalls fast. Aufgrund der Gefährlichkeit der Strecke fuhren wir nicht bis zum Gipfel sondern nur Bus etwa zur Hälfte.

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Zu sehen gab es allerdings nicht viel. Die Insel ist sehr karg. Der stetige Wind aus der Sahara bringt zwar tonnenweise Sand heran wie wir im späteren Verlauf der Tour Segen könnten, er sorgt aber auch dafür,  dass die Insel überaus trocken ist. Es gibt so auch keine natürliche Wasserquellen. Das Wasser muss aus Meerwasser gewonnen werden und ist dementsprechend kostbar.

Nur wenige Stellen auf der Insel haben wasserführende Schichten so dass dort Landwirtschaft lohnt. In den meisten kargen Stellen jedoch zeigt sich nur nackter braungelbgrauer Boden, der mit unzähligen Steinen übersät ist. Viele Ruinen zeigen Zeugnis darüber wie oft Menschen versucht haben,  trotzdem etwas anzubauen,  aber letztendlich aufgaben und wegzogen.

Die für Urlauber, aber auch für den einheimischen Guide, schönste Stelle war dann auch der Strand mit seinen riesigen gelben Sanddünen.

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Leider ist jedoch wegen des starken Windes und Strömungen das Baden nicht möglich. Beliebt hingegen seien wegen der Verhältnisse bei Surfern – von denen nah an der Nordostküste an der wir waren, nichts zu sehen war. Im Südwesten würde es aber unweit des dortigen Flughafens auch Hotels geben und Bademöglichkeiten

Eigentlich würde man erwarten das die Insel gut von Fischfang leben könnte.  Dies ist allerdings auch nicht der Fall.  Die Regierung lizenzierte laut dem Guide Fangrechte auch an große Firmen. Diese fischen im industriellen Maßstab die Gewässer leer. Mit der Folge, dass kleine Fischer die teilweise nicht mit traditionellen Holzbooten in See stechen, kaum  Chancen auf einen Fang haben.

Die Stadt Mindelo selbst hat nicht viel zu bieten bzw. das was sie in ihrer recht jungen Geschichte bieten könnte,  wird noch nicht richtig rübergebracht.

Dabei hatten die Kapverden und auch Mindalo durchaus einige interessante Dinge, wie bspw. deren Bedeutung als Standort für die ersten transkontinentalen Postflieger.

Hier flogen vor über 100 Jahren die ersten Abenteuer über den Atlantik nach Brasilien…

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Am Abend fand noch eine hoffnungslos schräges Theaterstück statt. Eine witzige Persiflage auf verschiedene Märchen.

Unmöglich zu beschreiben.  Hatte etwas vom Film die Rotkäppchenverschwörung.