Heraklion und Rückreise, 16.04.2019

Am Abreisetag kamen wir in Heraklion auf Kreta an.

Da mein Abflug erst am späten Nachmittag angesetzt war, nutzte ich die Gelegenheit eine Busrundfahrt über die Insel zu machen. Die Stationen waren der Palast von Knossos und den Orten Elounda und Agios Nikolaous.

Der Palast von Knossos ist eine in Teilen wieder aufgebaute Ruinenanlage. Der Palast wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals aufgebaut, aber durch Erdbeben und Brände immer wieder zerstört worden. Der Wikipedia-Artikel zum Palast von Knossos bietet hierzu eine umfangreiche Informationssammlung.

Für mich als unverfänglichen Besucher -ohne Plan, Achtung und den nötigen Respekt, weitgehend abgeklärt oder auch abgestumpft durch andere historische Plätze- ist die Anlage nicht ganz so Beeindruckend.

Auch das Amphitheater von Knossos ist gegenüber dem, welches ich in Petra sah doch eher überschaubar. Und auch sonst nicht eindrucksvoller als eine kleine Anlage mit Steintreppen, wie man sie in vielen Kleinstädten auch finden kann.

Auch der durch den durchaus kompetenten Führer vorgebrachte Hinweis, daß es eine der größten Anlagen dieser Art überhaupt in der Region war, ändert nicht viel daran, dass die Anlage gegenüber Stätten wie jenen in Südamerika oder eben auch Petra doch eher klein war.

Die Erläuterungen des Führers wiesen aber auf den Knackpunkt hin: Die Anlage in Knossos und die umgebende Stadt wurde eben nicht wie in Petra oder in Belize, Chichén Itzá und co rein aus Stein gebaut, sondern zum großen Teil aus Holz. So waren selbst Säulen, die man sonst in Marmor oder Stein erwartet in Knossos aus Holz.
Holz jedoch ist nicht so haltbar. Und im Falle von Bränden bleibt eben nicht so viel davon über.

Beeindruckend von Knossos sind die Fresken, Mosaike und Malereien. Und diese hat die Anlage und insgesamt Griechenland anderen historischen Stätten vorraus.

In jahrelanger Kleinarbeit wurden die durch Erdbeben, Bränden und achtlosen Gebrauch der Anlage als Steinbruch zerstörten Fresken und Wandmalereien durch Archäologen wieder rekonstruiert.

Eine Arbeit, die sich durchaus gelohnt hat.

Nach Knossos ging es weiter nach Elounda. Elounda, bzw. die Inseln vor dem Ort sind Gegenstadt vieler Mythen und Geschichten.

Hier kann man am kleinen Hafen direkt an die Fischerboote ran und ggf. sogar auch frischen Fang kaufen.

Und nebenbei ist es ein sehr schöner, malerischer kleiner Ort, der dazu einläd, hier einen eigenen Urlaub zu machen. Jedenfalls hat mir der Ort sehr gut gefallen.

Im Rahmen des Ausflugs gab es hier dann auch keine unnötige Führung, sondern jeder hatte die Möglichkeit auf eigenen Faust durch den Ort zu wandern. Was auch genau richtig war.

Danach ging es weiter nach Agios Nikolaous. Dieser Ort hat vor einigen Jahrzenten viele Promis angelockt, die hier Urlaub machten. Das ist auch heute noch so. So ist auch heute noch der Ort gern besucht zum Shopping und zum Besuchen von Restaurants.

In der griechischen Mythologie ist es der Ort an dem Athene in einem kleinen See, dem Voulismeni-See badete. Dieser kleine See, der nur mit einem kleinen künstlichen Kanal ans Meer angeschlossen ist, macht den Mittelpunkt des Ortes aus.

In Agios Nikolaous findet sich auch die Statue Die Entführung der Europa, welche auf die Mythologie anspielt, in der Zeus sich in Europa, der Tochter des phönizischen Königs Agenor und der Telephassa verliebte und sie nach Kreta entführte.

In Agios Nikolaous haben wir ein einem griechischen Restaurant Mittag gegessen und konnten danach wieder frei durch den Ort wandern. Leider war die Zeit doch recht knapp um viel zu sehen.

Kurze Zeit später ging es daher zurück zum Schiff bzw. für alle, die an den heutigen Tag die Reise beendeten ging es zum Flughafen.

Im Prinzip endete so auch hier die Reise.
Wenn ich sie mit einem Wort beschrieben soll, dann mit dem: Die Reise war ein „Augenöffner“.

Die Eindrück von den Menschen und Kulturen waren so ganz anders als wie vorher erwartet. Man hat, meist durch Medienbereichterstattung bedingt, ein gewisses Bild von Menschen einer Region. So von den Muslims in Dubai und den arabischen Emiraten. Von den Israelis. Von den Menschen in Jordanien.

Dieses Bild täuscht. Und es wäre fatal, wenn man diese einseitige Berichterstattung, die zusammengefasst und gekürzt ist und eigentlich nie ein Gefühl oder eine Nähe für Menschen übermittelt, erlaubt, das eigene Bild von den Menschen zu prägen.

Ich kann nur empfehlen, eine Reise immer mit offenen Augen und Ohren zu machen. Nicht nur die Attraktion vor einem anschauen, zu der man geführt wurde. Sondern sich auch mal umzudrehen. Umzuschauen. Die Menschen anzuschauen. Sie beobachten; Wenn es geht in ihrem Alltag.

Man kann viel mehr sehen, wenn man die Augen öffnet. Und dazu reicht es nicht, die Augen offen zu haben.

 


 

Für mich endet die Reise allerdings nicht am letzten Ort. Neben der Hinreise ist auch die Rückreise Teil des Ganzen. Und leider war diese nicht gerade ein i-Tüpfelchen:

Der Rückflug von Condor war eine Katastrophe und unverschämt.

Da Condor bereits aus eigenen verschulden (sie hatten schon Verspätung bei der Ankunft in Heraklion, da sie in Frankfurt zu wenig Reinigungspersonal hatten) Verspätung hatte, kann wir erst mit einer halben Stunde Verspätung los.

Auf dem Flughafen hier in Heraklion selbst war es nicht besser.  Mehrmals konnte man sehen, wie Koffer aus den Kofferwagen herunterfielen,  als diese zu den Flugzeug gefahren wurden. Dies nicht nur bei unserem Flieger.

Die Kofferwagen waren so voll gepackt, dass dies geschehen musste.

Aber auch beim Flieger selbst war dem Bodenpersonal das auch scheißegal: Weil auch dort nicht aufgepasst wurde, sind selbst Koffer von dem Förderband runter gefallen, die diese in den Flieger brachten.

Was ich aber richtig daneben fand, ist das nun auch noch mehr als noch bei der Bordverpflegung gespart wurde. So gibt es z.B. auch nicht mehr die obligatorische Wasserflasche auf jedem Platz. Genau ein einziges freies Getränk gibt es nur noch zum Abendessen (ein Sandwich): Entweder Kaffee, Wasser oder Tee.
Andere, nicht alkoholische Softgetränke kosten Aufpreis!

Früher war ein Aufpreis nur bei alkoholischen Getränken zu entrichten. Und das war auch durchaus in Ordnung. Aber dass nun auch Softgetränke etwas kosten, geht gar nicht. Erwachsene kann man vielleicht noch mit Kaffee oder Tee abspeisen. Kindern oder Jugendlichen werden dabei mehr als nur lange Gesichter ziehen.

Die eigens von Condor bereitgestellte Speisekarte belegt, dass dies keine Ausnahme zu  sein scheint, sondern etwas, was normal geworden ist.

Hier wird ziemlich abgezockt.

Ich bin da ziemlich erstaunt, dass AIDA dies bei den Charterflügen zulässt. Die Flüge im Anreisepaket kosten mit AIDA im Economy bereits so viel, wie man ansonsten bei selbst Organisation für Business zahlen würde.

Die AIDA Reisen sind bekannt für gutes Essen und tollen Service. Hier aber wird wegen einiger eingesparter Euros der gesamte positive Eindruck, den man während der Reise gewonnen hatte, auf letzter Minute wieder kaputt gemacht.

Ich mache beruflich ja auch „etwas mit Öffentlichkeitsarbeit“. Und weiß, wie teuer gutes Marketing und Werbung ist. Die Kosten, die AIDA bei dem Carterflug einspart, indem es nichtmal mehr Softgetränke anbietet, steht im keinen Verhältnis dazu.

Aber nun ja. Trotz dieses Fails am Schluss fand ich die Reise, wie oben bereits beschrieben, sehr gut und reich an positiver Erfahrungen.

Das war mein Reisetagebuch zur Transarabien Tour – Von Dubai nach Kreta.