Flugmodus an, Mobile Daten aus, WLAN an!

Man hört immer mal wieder von Leuten, die nach ihrer Reise von einer enorm hohen Mobilfunk-Rechnung überrascht wurden.

In Kürze:

Wer auf einem Kreuzfahrtschiff unterwegs ist, sollte daher folgendes tun:

  1. Flugmodus an
  2. Mobile Daten aus
  3. WLAN nur an, wenn man selbst ins Netz will. Nach dem Surfen WLAN wieder abschalten.

Das WLAN und die Endgeräte (Handy oder Laptop) sollte man zuvor entsprechend konfiguriert haben, dass es nicht von selbst etwaige Datenkontingente des Kreuzfahrtschiffes wegsaugt.

Ich hab hierzu einiges geschrieben: Internet an Bord.

Nun etwas ausführlicher:

Aus Gewohnheit haben diese Leute dann an Bord über „Mobile Daten“ gesurft. Was die Folge hat, dass man nicht über das WLAN an Bord angemeldet wird, sondern über einen Übersee-Mobilfunkbetreiber. Wie beispielsweise Maritime Communication Partner (MCP).
Dieser hat ganz andere Tarife als die heimischen oder andere europäische Handynetzprovider. Und da die Regularien von Europa nicht auf dem Meer gelten, gibt es da keine Kostenbremse, welche hohe Roaminggebühren verhindern würde. Der heimische Provider (O2, Telekom, 1&1, ..) macht daher frei von diesen Regeln, Verträge mit diesen Betreibern. Und das kann dann heftige Konsequenzen haben.

So verlangt O2 nach der aktuellen Preisliste (Dezember 2018) für Verbindungen zu MCP 2,50 Euro pro 100 Kilobyte Daten, 2,01 Euro pro Minute für Telefonate nach Deutschland und sogar 1,59 Euro pro Minute für eingehende Gespräche.

Über diese Kostenfalle wurde schon häufig berichtet. Leider fallen immer wieder Leute darauf herein. Auch wenn Presseberichte dies gern skandalisieren und dabei dann auch das jeweilige Schiff in Fettdruck und mit vielen Ausrufezeichen nennen, so sollte dies nicht darüber täuschen, dass derjenige, der den eigentlichen Fehler beginn, noch immer die Person mit dem Handy in der Hand selbst war.

Aber auch sonst ist dieses Verhalten, stets und unüberlegt mit seinem Provider „online“ zu sein, zu hinterfragen.

Wer immer mit eingeschalteten „Mobilen Daten“ im Handy rumläuft, ist selbst immer lokalisierbar, gibt eigene Daten, wie den Aufenthaltsort und das Bewegungsverhalten an Dritte weiter. Hat man ein Handy auf Basis von Android oder Apple OS, werden diese Daten dauerhaft an die dahinterstehenden Firmen und ihre Partner weiter gesendet.

Selbst wenn einen dies nicht weiter stört, so kommt noch der gestiegene Akkuverbrauch hinzu und der Fakt, dass das Handy regelmäßig von selbst ins Netz geht und den Träger und die Umgebung damit natürlich auch einer gewissen Strahlung aussetzt.

Wenn man im Urlaub ist, muss man aber nicht dauernd erreichbar sein. Das ist ein Sinn von Urlaub. Klar kann man ein Online-Reisetagebuch führen – tu ich ja auch- aber auch dazu muss man nicht andauernd online sein. Und ein Livestream über Twitch über einen Urlaub wird auch kaum jemand wollen.

Von daher ist der erste wichtige Schritt um Kosten zu vermeiden: Den Flugmodus einschalten.

Hierzu wird man ohnehin auch bereits im Flieger aufgefordert. Also sollte man es spätestens dann auch tun und den Flugmodus erst wieder aufheben, wenn man von der Reise zurück ist.

Der Flugmodus lässt dennoch WLAN durch, wenn man es einschaltet. Daher schaltet man, sofern es überhaupt an ist, „Mobile Daten“ ebenfalls aus. Ebenfalls für die gesamte Dauer der Reise.
Für den Internet-Zugang nutzt man nur WLAN. Dieses kann man auch nutzen, während im Handy der Flugmodus an ist.

Bei Nutzung des WLANs sollte man sich ein Paket des Kreuzfahrtschiffes nehmen. Man kann auch, wenn das Schiff vor Anker liegt, in einem Cafe vor Ort ins Netz gehen. Oder man kauft sich vor Ort eine Mobilfunkkarte mit einem maximalen Festpreis für den dortigen Bereich. Dies kann günstig sein, wenn man aus dem Ort, wo man immer schon mal Urlaub machen wollte und den daher in vollen Zügen genießen wollte, dann unbedingt doch Tante Erna anrufen muss um mit ihr zu klären, ob Opa Hans bei seiner anstehenden 93sten Geburtstagsfeier einen Kurzen trinken darf…