Tag 12 – Lanzarote – 27.11.2015

Willkommen auf Lanzarote.

Lanzarote ist etwa 40 Kilometer lang und 20 Kilometer breit. Im Prinzip vergleichbar mit der Halbinsel Eiderstedt. Viele kleine Vulkanberge prägen das Panorama.

Vom Hafen der Inselhauptstadt Arrecife ging es heute früh ab 9 Uhr mit dem Fahrrad zu einer geführten Inseltour.

Es handelt sich dabei um eine so genannte “Soft-Aktiv”-Tour. Das ist eine Tour, bei der man etwas weiter fährt (vielleicht 50% mehr) als bei der Soft-Tour, durchaus auch mal ein bisschen ins Schwitzen kommen kann, aber trotzdem nicht ausgepowert wird.

Unsere Tour führte durch Arrecife (durch den Hafenbereich zum alten Stadthafen zur Promenade von dort zu einem Kastell) und dann weiter zum Anwesen des Künstlers und Architekten César Manrique wo wir eine Stunde Besichtigungspause machten.

Wie auch andere Inseln der Kanaren und Kapverden hatte auch Lanzarote um 1800 herum mit Seeräuber zu kämpfen. Daher wurde Arrecife durch Festungsanlagen verteidigt. Diese sind weitgehend intakt erhalten und können ohne Eintrittskosten frei besucht werden.

Der 1993 gestorbene César Manrique genießt auf den Kanaren in etwa das Ansehen wie Hundertwasser in Deutschland und der Schweiz oder wie Picasso in Frankreich.

Er hat sich hier auf Lanzarote besonders stark gemacht darin, dass ein gewisser Baustil gefördert wird: Häuser die nicht höher sind als die höchste Palme der Insel, also maximal 3 Stockwerke, mit weißer Tünchung und blauen oder grünen Fensterumrandungen.

Auch sein Anwesen, welches inzwischen als Museum hergerichtet ist, prägt dieses Ideal. Dabei hat er es in einem erstarrten Lavafeld gebaut, wobei er kunstvoll mehrere ehemalige Lavablasen zu Räumen ausbaute und diese miteinander durch Gänge und Tunnel verband.

Danach ging es an einem ruhende Vulkankegel und dem Drehort von Planet der Affen vorbei nach Costa Tequise.

Costa Tequise ist eine Badeort in dem auch viele Touristenhotels sind. Eine schöne Strandpromenade direkt neben einem Sandstrand kennzeichnen den Ort.

Insgesamt legten wir etwa 38 Kilometer zurück auf denen wir auch 350 Höhenmeter erstrampelten. Trotzdem war das bei weitem nicht so schlimm, wie sich das anhört. Im Gegenteil hätte ich eher Richtung 17-20 Kilometer geschätzt. Wahrscheinlich ist es aber im Sommer viel anstrengender: Da es heute eher wolkig war und auch mal ganz kurz zu Sprühregen kam, war die Tour bei 21 Grad richtig angenehm und erfrischend.

Wir fuhren kurz vor den Leuten der Aktiv-Tour los. Diese hatten eine etwa 10 Kilometer längere Strecke und besuchten statt dem Anwesen von Manrique ein Anwesen von Omar Sharif, welches aber ebenfalls von Manrique gestaltet wurde.

Insgesamt war die Tour wirklich gut und ist empfehlenswert. Zwar ist Lanzarote nicht ganz so grün wie andere Inseln, dennoch lohnt sich eine Fahrradtour viel mehr als zu versuchen, zu Fuß oder mit dem Bus nur wenige Orte zu entdecken.

Die Idee, morgen eine weitere Inseltour zu machen, reizt mich ein bisschen. Laut dem Guide Rico wäre noch was frei… Allerdings muss man bei den Fahrradtouren dummerweise so früh aufstehen, wenn man vorher noch ein Brötchen essen will: Treffpunkt für die Radtouren ist üblicherweise 8.45 Uhr am Pier.

Da ich nur noch zweimal ausschlafen kann, bevor es Montag wieder heim geht, ist diese Entscheidung eher noch schwerer. Eigentlich unwahrscheinlich. Hm…

Der Vorteil von den frühen Radtouren: Man kommt rechtzeitig zurück um sich noch Duschen zu können und dann um 15 Uhr zum Kuchenessen zu gehen. Was ich dann auch nutzte; Denn als Morgenmuffel hab ich heute früh nur das allernotwendigste an Frühstück zu mir genommen…

Am Abend nutzte ich noch die Gelegenheit und besuchte die Saunalandschaft. Aber darüber schreibe ich morgen.