Le Port, La Reunion, 13. und 14.12.2018

AIDA schreibt zu Le Port:

“Le Port liegt an der Nordwestküste von La Réunion (vormals Île Bourbon) und ist der Überseehafen der Insel. Entstanden ist die Stadt, in der heute 37.000 Einwohner leben, 1878 aus der Siedlung der Arbeiter, die den Hafen bauten. Im Zentrum laden die Einkaufsstraßen und die Markthalle zu einem Bummel ein. Zudem ist Le Port der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge zu den nahegelegenen Badestränden, zu den faszinierenden Vulkanlandschaften im Landesinneren und zur Hauptstadt Saint-Denis, die nur 20 Kilometer entfernt ist.

Obwohl La Réunion bereits im 15. Jahrhundert entdeckt wurde, war die Insel bis Mitte des 17. Jahrhunderts unbewohnt. Erst 1638 wurde La Réunion von französische Seefahrern in Besitz genommen und anschließend von Frankreich kolonialisiert.”

 

Wir liegen mit der AIDAblu im Containerhafen. Einen richtigen Kreuzfahrtschiffhafen gibt es wohl nicht. Jedenfalls keinen, der die AIDAblu aufnehmen könnte.

Daher ist auch vom Schiff aus nicht viel zu sehen. Will man in die Stadt kann man einen der kostenlosen Bus Shuttles nutzen.

Für heute ist noch keine Tour geplant. Diese steht morgen an.

Da geht es mit den Pedelec die Westküste entlang zu einem Strand, bei dem man dank Hai-Barrieren auch Baden darf. Bei vielen anderen Stränden auf La Réunion gibt es ein striktes Bade- und Wassersportverbot, da die Gewässer um der Insel offenbar eine große Zahl an Haien anzieht.

Verwundert hat mich etwas, dass es nur eine AIDA-Getränkedose  gab und nicht wie sonst auf all meinen vorherigen Touren pro Person zwei.

Der Tourguide meinte, er kenne es, seit er da wäre nur so… Hm, ich vermute dass es sich hier eher um eine Besonderheit auf der AIDAblu bzw. von dessen General Manager handelt.

Auch bei einigen anderen Dingen, welche den “Hotelbetrieb” des Schiffes betreffen, sind mir Dinge aufgefallen, die  ich bei den anderen Schiffen und Touren nicht so bemerkte.

So sind viele Fenster in den öffentlichen Bereichen, wie beispielsweise dem Theatrium oder dem Pooldeck nicht so sauber, wie wir es von den anderen Schiffen bei AIDA gewohnt bin… Als wir unsere Kabine bezogen war auch diese nicht ganz frei von Hinterlassenschaften der Vormieter (Abgeschnittener Finger- oder Zehennagel auf dem Teppich).

Ich (und da bin ich nicht alleine mit) hab das Gefühl, dass in Sachen Sauberkeit auf der AIDAblu nicht ganz so streng hingeschaut wird, als beispielsweise bei der AIDAdiva oder der AIDAluna.

Auf meiner letzten Tour mit der AIDAdiva bekam ich “aus den Augenwinkel “ mit, wie ein Offizier nach einer täglichen Kabinenreinigung eine Stichprobe machte und danach dem Betreffenden den Kopf wusch…

Vielleicht liegt es aber nur an mir und einer durch die Arbeit gestressten Grundhaltung und dem Wissen, dass vor kurzem erst auf dem Schiff ein Magen-Darm-Infekt umging. Dieses hat meinen Argwohn erhöht und mich natürlich etwas überkritisch und pingeliger werden lassen.

Klar ist der Auslöser einer solchen fast immer in unvorsichtigen und schluffigen Hygieneverhalten der Passagiere zu finden und nicht dem Schiff anzukreiden. Dennoch hab ich jetzt nicht das Gefühl, dass die AIDAblu mein Lieblingsschiff wird.

Im späteren Verlauf ärgerten wir uns auch etwas über die andauernden Arbeiten auf dem Pooldeck; Nicht, dass es solche gab, denn das kenne ich auch von anderen Schiffen; Es ist völlig normal, dass auf Schiffen dauernd gearbeitet und repariert wird! Damit muss man rechnen und das gehört dazu.

Was mich irritierte war eher die Art der Arbeit – oder deren Priorisierung: Es schien, als ob jeden Tag eher mal hier und da an der selben Baustelle nur mal „ein Strich“ gemacht wurde, es aber nie fertig wurde. Das Geländer an der Steuerbordseite beispielsweise war während der Dauer meiner ganzen Tour „in Arbeit“. Aber statt es an einen oder zwei Tagen mal fertig zu machen, wurden dann parallel an anderen Stellen neue und andere Dinge gemacht.

Das klingt alles negativ. Es gibt aber auch einige Dinge,die ich positiv gegenüber AIDAdiva und AIDAluna sehe: die Ocean Bar im Heck ist nun viel breiter gebaut und bietet so viel mehr Platz. Das ist gerade für Nichtraucher gut (jedenfalls an Hafentagen), die gerade dort auch  mal gern sitzen wollen ohne gleich eng auf eng mit den Rauchern dort sitzen zu müssen.

An Seetagen hingegen wird das breitere Deck an der Stelle hinter dem Schornstein nicht unbedingt frei von Ruß sein…

Auch gut ist, dass es im vorderen Teil des Decks Liegeflächen aus Holz gibt und einige der Sonnenliegen über einen eigenen Sonnenschirm verfügen.

 

Zurück zu meiner Tour.
Ich hab folgende Tour reserviert: „Die Westküste per Pedelec entdecken“

“Stationen: per Pedelec Richtung Süden durch die Vororte von Le Port bis in das geschützte Naturreservat „L’Etang de Saint Paul“, Fahrt durch die üppige Vegetation des „Garten Eden“ zur „Grotte des Premiers Français“; kurzer Aufenthalt vor Ort und Fotostopp am schwarzen Vulkanstrand; weiter entlang der Küstenstraße zum Strand Boucan Canot; Freizeit zum Bummeln und Relaxen; Rückfahrt über abgeschiedene Waldwege zum Schiff”

Die Tour ist damit recht gut beschrieben.

Es ging gegen 9 Uhr dann auch gut los bei fast blauem Himmel.

Der Tourguide Thomas erzählte bei dem ersten Stopp ein paar Details zur Insel. Darunter, dass la Réunion zu dem regenreichsten Flecken der Erde gehört, was auch durch den 2632 Meter hohen Vulkan bedingt ist.

Im Naturreservat hielten wir an den Resten einer ehemaligen Mühle bei denen ein Bach mit kristallklaren Wasser teilweise die Straße überspült und man auch Baden kann.  Der Bach mündet in ein mit Mongroven und anderen Schilfpflanzen geprägtes Gebiet.

Danach ging es weiter über verschiedene kleinere Wege und danach entlang einer breiten Küstenstraße nach Westen. Die Küstenstraße war dabei teilweise aus der erstarren Lava eines lang zurück liegenden Ausbruch geschnitten.Teilweise ragte der Fels dabei über der Strasse hinaus. Die Gegend zeigt sich hier plötzlich nicht mehr als tropischer Wald, sondern als schroffe Vulkanlandschaft.

Ein paar Kilometer und ein Tal weiter hat sich die Szenerie wieder komplett geändert. Am Strand von Boucan Canot erwartete uns fast schon karibisches Strandfeeling mit französischen Akzent.

Das la Réunion tatsächlich ein Haiproblem hat, wird einen durch Schilder und aufmerksamen Strandwärtern nochmals klar gemacht.
Am Strand ist ein kleiner Bereich von ca 50 mal 50 Meter durch Netze gegen Haiattacken abgetrennt.  Nur hier kann man sorgenfrei schwimmen. (Sofern man dem Netz vertraut…)

Was aber etwas schade ist, sieht man sich an, wie weit sich der Strand zieht.

Am Strand signalisieren Flaggen die aktuelle Bedrohungslage und ob Baden erlaubt ist oder nicht.

Umgangssprachlich bedeuten das:

  • Die rote Flagge: außerhalb der Sicherheitszone bist du Futter.
  • Die gelbe Flagge mit der Abbildung eines Hais: Die Flagge zeigt, für wen du das Futter bist.
  • Die grüne Flagge: Sie wird gehisst wenn der Strandwärter da ist und dieser bestätigte, dass es für den abgesicherten Bereich keine Gefahr gibt.

Nebenbei scheinen viele einheimische Taucher ein etwas entspannteres Verhältnis zu den Haien haben. Als wir an den schroffen Küste entlang führen, konnten wir viele Taucher sehen, die dort von Land aus ins Wasser gingen.

Und das trotz der zusätzlichen Gefahr durch die Brandung gegen die Felsen gestoßen zu werden.

Am Strand blieben wir 1,5 Stunden. Genug Zeit um zu baden oder in einen der französischen Restaurants zu essen oder sonst wie zu relaxen.

Zurück ging es einem anderen Weg, zunächst entlang der Küste, dann bogen wir aber zu einem Markt und einem Schleichweg durch einen Wald ab.

Hier überquerten wir auch den inzwischen zu einem breiten Fluss gewordenen Bach.

Hier, noch etwa 15 Kilometer vom Schiff entfernt begann dann auch erst leichter und nach einer Weile starker Regen, der sich am Ende zu einem tropischen Wolkenbruch entwickelte.

Hätte der Tourguide doch bloß nichts gesagt….

Danach hab ich keine Fotos mehr gemacht. Aus Gründen, die so so äußerten, dass am Ende nichts trocken blieb. Und dies schloss die Unterhose genauso ein, wie das Innere der Schuhe.

Neben dreckigen Sachen wurde auch meine Uhr zum Opfer des Ausflugs.

Diese überlebte aber die hohe Temperatur beim Strand nicht und sammelte seit dann Kondenswasser… der Regen gab ihr wahrscheinlich nur dem Rest. Vielleicht hab ich ja Glück und sie fängt sich doch wieder, wenn ich sie aufmache und so entlüften lasse.

Trotzdem hat die Tour Spaß gemacht und ich würde sie auch wieder machen.

Schade nur, dass ich kein französisch kann. Die Baguettes, die es da bei den Strandrestaurants gab, sahen echt megalecker aus. Hätte ich die Worte gehabt um danach zu fragen…

Insgesamt waren wir 46,5 Kilometer unterwegs. Mit  dem Pedelec hat man davon aber kaum etwas gemerkt.

Der Rest des Abends wird aber erstmal relaxt.

Wir sind gerade ausgelaufen – der Regen ist vorbei, die Wolken sind wieder aufgebrochen – und jetzt liegen zwei Seetage vor uns, bis wir nach etwa 950 Seemeilen Port Victoria auf den Seychellen erreichen.

Weiter geht es hier: Seetage zu den Seychellen