Tag 4 – Curaçao – 29.11.2016

Heute liegen wir vor der farbenfrohen Inselhauptstadt von Curaçao vor Anker: Willemstad.
Wir waren schon recht früh auf um noch vor der Mittagshitze die Stadt zu besuchen. Willemstad gehört mit seiner Bauweise, seinem “schwimmenden Markt” und der Teilung in zwei Hälften zu einem der Weltkulturerben.

In meiner Reiseübersicht hatte ich mir folgenden Text geschrieben:
“Die Hauptstadt Willemstad erinnert mit ihren historischen Stadtvierteln und farbenfrohen Giebeln unverkennbar an Holland. Und auf dem schwimmenden Markt im Hafen gibt es süßes Obst aus Venezuela.”

Der niederländische Einschlag ist dabei deutlich sichtbar. Die Häuser erinnern auch etwas an Husum. Mit dem Unterschied aber, dass diese viel bunter und farbenfroher sind. Würde man die Häuser von Husum in lauter Pastellfarben anmalen, würde dann noch der Stadt ein paar Grachten ergänzen auf dem Fischer und Obsthändler direkt vom Schiff aus ihre Ware verkaufen würden, dann käme man da ran.

Außerdem muss man noch schöne Gässchen ergänzen in denen in Geschäften nicht weniger farbenfrohe und kreative Produkte angeboten werden und einige Kneipen Plätze haben.

Geschichtlich hat die Stadt eine ebenso bewegte Vergangenheit. Die AIDA-Hafeninfo schreibt:

Es gilt als allgemein akzeptiert, dass Curaçao im Jahre 1499 von dem Spanier Alonso de Ojeda entdeckt wurde. Einige Geschichtsschreiber beanspruchen die Entdeckung der Insel für Amerigo Vespucci – Übereinstimmung besteht allerdings in Bezug auf die Jahreszahl. Die ersten spanischen Siedler landeten 1527 an der Küste der Insel und vertrieben die eingeborenen Arawak-Indianer.
Aber schon 1634 nahmen die Holländer die Insel in Besitz und verschifften die Spanier kurzerhand nach Venezuela. Die Stadt Santa Anna wurde von den neuen Herren in Willemstad umgetauft, 1642 wurde Peter Stuyvesant erster Gouverneur von Curaçao. Zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert versuchten die Briten und Franzosen vergeblich, die Herrschaft zu erlangen. […]

Am 15. Dezember 2008 beschlossen die niederländischen zusammen mit antillianischen Politikern an einem „Runden Tisch“ auf Curaçao, dass 2010 die Niederländischen Antillen aufgelöst werden. Curaçao und St. Maarten gehören als je ein neues autonomes Land, vergleichbar mit dem Status von Aruba, dem Königreich Niederlande an. Die Inseln Bonaire, Saba und St. Eustatius besitzen einen besonderen Status als Gemeinden innerhalb der Niederlande, ohne einer niederländischen Provinz anzugehören.

Neben diesen groben Eckdaten war Curaçao in der Vergangenheit auch ein sicherer Hafen für viele Freibeuter und Piraten, die hier ihre Beute löschen konnten – was sehr viel über den Geschäftssinn der Holländer aussagt.

Eine besondere Attraktion in der Stadt ist auch die Königin Emma Brücke, die beide Stadtteile für Fußgänger miteinander verbindet und die sich bei Durchfahrt eines Schiffes horizontal zur Seite dreht.

Weiter in der Stadt befindet sich eine Hochbrücke, die Königin Juliana Brücke, über die dann der Autoverkehr fährt. Dies dabei in einer anscheinend nicht besonders breiten Fahrbahn: Autofahrer müssen einen schwindelerregenden Blick nach unten haben.

Lange Rede, kurzer Sinn: Curaçao ist wirklich eine schöne Stadt und wer die Gelegenheit bekommt, hierher zu reisen, der sollte auch die Stadt besuchen.